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Was KI (nicht) kann – Der Blick auf Empathie

  • Autorenbild: MC Adler-Huy
    MC Adler-Huy
  • 7. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Teil 1 der Reihe: KI, Coaching, Kunst – Drei Kräfte im 21. Jahrhundert

„Die KI war irgendwie netter als meine Kollegin.“ Solche Aussagen hört man zunehmend – und Studien geben ihnen recht. In Experimenten wurden Antworten von ChatGPT-4 als mitfühlender, verständnisvoller und hilfreicher eingestuft als die von echten Menschen1.

Künstliche Intelligenz simuliert Empathie – effizient, konsistent, fehlerfrei. Aber: Ist das wirklich Empathie – oder nur ihre Oberfläche?


Empathie ≠ Sprachmuster

Was KI heute kann, ist beeindruckend. Sie analysiert Stimmung, wählt validierende Formulierungen, strukturiert Reaktionen logisch und taktvoll. Sie ist nie genervt, nie abwesend, nie verletzt.

Doch genau hier liegt die Grenze: Echte Empathie ist keine Antwort. Sie ist ein Zustand zwischen zwei Menschen.

Empathie spürt, was zwischen den Zeilen passiert. Sie entsteht aus Verbindung, nicht aus Berechnung. Sie kann verwirrend sein, unklar, unvollständig – aber gerade das macht sie menschlich.


Warum wir echte Empathie manchmal ablehnen – und warum sie uns trotzdem weiterbringt

Empathie bedeutet nicht automatisch Zustimmung oder Sympathie. Ein Mensch, der dich wirklich empathisch begleitet, spiegelt vielleicht auch deine Vermeidung. Deine Widersprüche. Deine Schmerzen.

Das ist nicht immer angenehm – aber heilsam.KI hingegen bleibt immer freundlich. Und riskiert nichts.

In der systemischen Arbeit ist Empathie kein Wohlfühlfilter, sondern ein Beziehungsmoment, das Reibung zulässt. Erst darin entsteht Veränderung2.


KI Roboter- empathie im Coaching

Coaching oder Simulation?

Natürlich kann eine KI gute Fragen stellen und klar, sie kann ein Gespräch simulieren.

Aber was passiert, wenn du schweigst? Wenn dir die Stimme zittert? Wenn du dich selbst nicht mehr verstehst?

Hier braucht es Präsenz, Körperlichkeit, Mit-Schwingen. Eine KI kann empathisch klingen – aber sie fühlt nicht mit. Sie rechnet mit deiner Emotion – und bleibt dabei draußen.


Perspektivwechsel

Was KI kaum leisten kann:

  • Mehrdeutigkeit zulassen.

  • Resonanz zulassen, ohne zu analysieren.

  • Aushalten, ohne zu optimieren.

Das ist Empathie. Nicht als Reaktion – sondern als Einladung. Nicht als Antwort – sondern als Raum.

Fazit: Maschinen antworten. Menschen begegnen.

Wir sollten aufhören, KI als Konkurrenz zur Menschlichkeit zu sehen – und anfangen, ihre Grenzen ernst zu nehmen. Empathie lässt sich nicht berechnen. Beziehung ist keine Datenstruktur.

Wenn du echte Selbstbegegnung suchst – nicht nur gute Antworten –,dann findest du sie dort, wo jemand mit dir fühlt, nicht nur mit dir spricht. Mehr zur Arbeit mit Kunst und Coaching

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