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Kunst wirkt – auch im Kopf

  • Autorenbild: MC Adler-Huy
    MC Adler-Huy
  • 7. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Kunst ist kein Luxus – sondern ein neurologisches Ereignis

Was geschieht in unserem Gehirn, wenn wir ein Bild betrachten? Wenn wir vor einer Skulptur stehen – oder einen Farbklang spüren? Die Neurowissenschaft ist sich einig: Kunst wirkt – tief, vernetzt und körperlich.

Nicht nur unser visuelles System wird aktiviert, sondern auch Areale, die für Emotion, Gedächtnis, Bewegung, soziale Resonanz und sogar Empathie zuständig sind.

Kunst bringt das Gehirn zum Leuchten – wortwörtlich.

Was im Gehirn bei Kunstbetrachtung passiert – ein Überblick

1. Aktivierung des Belohnungssystems

Studien zeigen, dass beim Betrachten ästhetisch empfundener Kunstwerke das mesolimbische Dopaminsystem aktiviert wird – ähnlich wie bei Musik oder zwischenmenschlicher Nähe.¹

Das bedeutet: Kunst belohnt uns – ganz unabhängig von deren „Verständlichkeit“.

2. Verknüpfung von Emotion und Kognition

Kunst aktiviert nicht nur den visuellen Kortex, sondern auch den präfrontalen Kortex (für Entscheidungen und Bewertung), das limbische System (für Emotionen) sowie die Amygdala (für emotionale Relevanz).²

Das erklärt, warum Kunst nicht neutral ist: Wir reagieren mit Gefühl, Erinnerung und Bewertung – gleichzeitig.

3. Selbstreferenz und Default Mode Network

Das sogenannte Default Mode Network (DMN) wird aktiv, wenn wir „nach innen“ schauen – z. B. beim Tagträumen, Erinnern oder Reflektieren.

Kunstbetrachtung aktiviert das DMN³ – besonders, wenn wir persönliche Bedeutungen entdecken oder Bezüge zu uns selbst herstellen.

Was das mit Coaching zu tun hat

Wenn wir in Coachingsessions Kunst betrachten, nutzen wir mehr als nur Worte. Wir aktivieren:

  • emotionale Zentren

  • Selbstbezugssysteme

  • visuelle Vorstellungskraft

  • kreative Problemlösungsareale

Das schafft die Voraussetzung für Veränderung:

Wo neue Verschaltungen entstehen, können neue Wege gedacht und gegangen werden.

Fazit: Kunst wirkt – neurologisch, emotional, systemisch

Kunstbetrachtung ist keine Ablenkung. Sie ist eine Form von innerer Arbeit:

  • Sie schafft neue Perspektiven.

  • Sie verbindet Gefühl und Gedanke.

  • Sie verankert Erkenntnisse auf neuronaler Ebene.

Im Coachingkontext bedeutet das: Kunst ist ein kraftvolles Medium, um Veränderung nicht nur zu denken, sondern zu verkörpern.

Antike Büste Kunst im Kopf
pic by Evan Lee @Unsplah

Quellen

  1. Kawabata & Zeki (2004): Neural correlates of beauty. Journal of Neurophysiology, 91(4).

  2. Cela-Conde et al. (2011): Neuroesthetics and the default mode network. Neuroimage, 55(1).

  3. Vartanian & Goel (2004): Neuroanatomical correlates of aesthetic preference. Neuroreport, 15(5).

  4. Zeki, S. (2013): Clive Bell’s “Significant Form” and the neurobiology of aesthetics. Frontiers in Human Neuroscience.

Du möchtest die Kraft von Kunst selbst erleben?

In meinen Coachingsessions nutzen wir Kunst nicht zur Interpretation, sondern als Resonanzraum – für neuronale Klarheit, emotionale Tiefe und neue Handlungsspielräume.

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